Das neue Buch ist da

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Ich selbst habe es noch nicht in der Hand gehabt, im Handel sind gestern aber schon die ersten Exemplare aufgetaucht. Mein Verlag listet es als sofort lieferbar. Und Amazon  sieht das genauso. Ich werde es wohl erst morgen ansehen können, aber ich weiß ja eh, was drinsteht.

Galileo Design
440 S., 2009, geb., komplett in Farbe, mit DVD
39,90 Euro, ISBN 978-3-8362-1360-8
Ab Lager lieferbar Sofort lieferbar


27.1

Vor 64 Jahren haben die Alliierten Auschwitz befreit. Ich erinnere mich, dass ich mal im Geschichtsunterricht der 12. Klasse gesagt habe, dass ich zwar darüber viel weiß, weil das in zunehmender Tiefe inzwischen sechsmal in der Schule vorkam und ich auch privat einiges gelesen und gesehen haben, dass mir das aber nicht helfen würde, das zu verstehen und zu fassen.

Im letzten November habe ich Auschwitz für einen Tag besucht. Ich fuhr mit dem Zug von Krakau. Auf dem Bahnhof versuchten die Uhren die Zeit von 7 bis 9.45 im wenigen Minuten aufzuholen. – Auschwitz wurde wegen seiner guten europaweiten Zugverbindungen ausgewählt -. Das Museum ist in Auschwitz I untergebracht, das im wesentlichen aus einem Kasernen-Gelände besteht. Vor der Führung hatte ich gute eineinhalb Stunden Zeit, mich umzusehen. Das Museum hat wenig verändert, die vorhandenen Bauten praktisch nur um Hinweistafeln ergänzt. Das innere der Gebäude wird allerdings großenteils als Museumsgebäude genutzt, einige Kasernen wurden auch zu Gedenkstätten bestimmter Opfergruppen. Das Museum ist gut gemacht und angemessen, die Führung sehr empfehlenswert.

Trotzdem ist man aus der Wirklichkeit genommen, der Ort scheint zu harmlos für das Geschehene. Dabei ist der Ort nicht harmlos, Elektrozäune, Schießstände, Galgen, unmenschliche Gefängniszellen, eine Gaskammer und gleich daneben die Verbrennungsöfen, auf denen groß der Firmenname „J.A. Topf und Söhne“ prangt, ein „Krankenhaus“, das durch Mengele berühmt wurde. Man kann es nicht fassen, es bleibt außerhalb, wahrscheinlich setzt einen der eigene Geist ist einen Schutzmodus und gleichzeitig weiß man, dass nur zwei Kilometer weiter in Birkenau das Grauen noch viel größere Dimensionen hatte.

Aber es passiert noch etwas anderes, auch befördert dadurch, dass ich mich im Ausland und inmitten von internationalen Besuchern befinde. Die Sprache der Originaldokumente, in denen die Juden zu Zwangszahlungen aufgefordert wurden, die den Zyklon-B Lieferungen mit euphemistischen Bezeichnungen beilagen, der hetzerischen Zeitungsartikel, der Dankesschreiben der Industrie etc., ist Deutsch. „Wir waren das.“ wiederholt sich in meinem Kopf. Das ist keine Schuld, die man auf einige wenige reduzieren könnte.Weiterlesen


Eisfahrt

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Paddeln ist ein Ganzjahressport. Das führt allerdings manchmal zu seltsamen Situationen. Heute mussten wir die letzten Meter zum Steg vor dem Wehr über Eis rutschen, um umtragen zu können. Es hat sich aber gelohnt, auf der anderen Seite warteten Kormorane, sich sonnende Bisamratten, Graureiher und Zugvögel  auf uns. Die Wellen des Kanus ließen die Eisplatten singen, die sich am Ufer gebildet hatten.


Zurück aus der Zukunft

Gestern kam ich vorbei um mich mitzunehmen in die Zukunft. Mein zukünftiges Ich erzählte mir, die Amis hätten mit der Wertvernichtung im Zuge der Finanzkrise ein Zeitreise-taugliches Wurmloch geschaffen. Aber ich kenne mich, das war bestimmt nur ein Scherz. Wie dem auch sei, die Zeitmaschine war echt, allerdings wenig berichtenswert. Zeitreisen ist ungefähr so spannend wie Fahrstuhlfahren. Seltsamerweise ist man aber eine Weile unterwegs, so eine gefühlte halbe Stunde. Ich hatte Zeit, Fragen zu stellen. Klingt blöd, aber die erste die mir einfiel, war die mit dem Lotto. Er (ich) sagte: Vergiss es, das verdirbt nur den Charakter. Das wäre zwar mal vorgekommen, in einer Woche gab es dann 800 Mal die richtige Kombination, darauf haben sie vier Wochen dicht gemacht und inzwischen wäre die Ziehung quantenkrytpografisch abgesichtert und man würde nur noch die Gewinner benachrichtigen. Aber Schach, sagte er, würde man kaum noch spielen, ein Computer hätte nachgewiesen, das Weiß immer gewinnnt.

Die zweite Frage, die ich ihm gestellt habe, ob er nicht sonstwas anrichten würde mit einer Zeitreise.Weiterlesen


Hoodstock Party

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Selten so viel Spaß bei einer Nacht auf der Polizeiwache gehabt. Gestern fand eine Hoodstock-Party in der alten Wache in der Silberstraße statt, die bald abgerissen wird. Anlässlich des zehnten Geburtstages des MSF-Soundsystems, die wirklich sehr gut waren, nur war der Raum etwas klein.

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Ich hatte wieder Gelegenheit, Bilder zu machen, leider noch nicht mit der 5D MkII, deren drei Blenden mehr Empfindlichkeit ich manchmal gut hätte gebrauchen können. Die Fotos findet man auf meiner flickr-Seite.

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alle

Photoshop Elements 6 für Digitalfotografen

Christian Westphalen

Galileo Design
448 S., 2008, geb., komplett in Farbe, mit DVD
39,90 Euro, ISBN 978-3-8362-1164-2
Vergriffen

Falls das jemand zu Weihnachten verschenken möchte, sollte er das bald besorgen, mein Verlag hat schon keine mehr. Ende Januar kommt aber auch schon das neue Buch:

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Halloween in der Matrix

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Die Matrix in Bochum ist wahrscheinlich einer der schönsten Orte, um Halloween zu feiern oder zu fotografieren. Für mich ist es fast schon zum Brauch geworden, am 31.10 dort aufzutauchen. Diesmal zum ersten mal mit dem 35er/f1.4, dass ich  fast den ganzen Abend nicht von der Kamera geschraubt habe. Die komplette Auswahl des Abends kann man sich auf meiner Flickr-Seite ansehen.

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Blitz: Flash did not fire

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„flashlight“ ist im Englischen nicht das Blitzlicht, sondern die Taschenlampe. In den letzten Wochen habe ich vermehrt Taschenlampen zum Licht setzen verwendet, weil sie einem eine unvergleichliche Kontrolle darüber geben, wo wieviel Licht aus welcher Richtung aufkommt. Photographie aus dem Griechischen ins Englische übersetzt könnte auch Lightpainting heißen 😉

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Die LED-Technik führt dazu, dass ich innerhalb von 100 Sekunden eine 20 Meter tiefe verfallene Industriehalle ausleuchten konnte. Das ist auch der Empfindlichkeit der aktuellen Digitalkameras geschuldet, mit einer Großbildkamera hätte ich früher mindestens die sechszehnfache Lichtmenge benötigt, und da ist der Schwarzschildeffekt noch nicht berücksichtigt.

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Die Lichtfarbe ist annähernd weiß, so dass mit einem Blaufilter eine gut verwendbare Helligkeit erhalten bleibt. Und durch die Bewegung der Lichtquelle lässt sich eine viel größere simulieren, es gibt keine sich überlagernden Schatten wie beim Mehrfachblitzen. Und das beste: Es kostet fast nichts, wiegt kaum etwas und man kann damit sogar im Dunkeln lesen oder verhindern, dass man nachts im Landschaftspark die Treppen runterfällt.

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"Irrsinn" wird Wort des Jahres

Der Neoliberalismus verabschiedet sich gerade mit einem Feuerwerk. Nachdem schon vor zwei Jahren die ersten Bush-Berater meinten, dass sie das so nicht gemeint hätten, und falls doch, wäre es trotzdem nicht richtig gewesen, zerplatzen nun die letzten Reste. Die Bilanz der Regierung Bush ist auch wirklich sehenswert:

  • Verlust der Glaubwürdigkeit durch die „Weapons of Mass-Destruction“-Farce
  • Ein komplett sinnloser Krieg im Irak
  • Massiver Verlust des Ansehens bei befreundeten Nationen
  • Einschränkung der Rechtstaatlichkeit durch Militärgerichte und Überwachungslisten
  • Die notwendige Umstellung der amerikanischen Automobilindustrie wurde zu lange verzögert mit fatalen Folgen für einzelne Firmen.
  • Unterdrückung von Forschungsergebnissen zum Klimawandel
  • Verhinderung einer wirksamen Kontrolle von Wirtschaftprozessen und Mitschuld an einer massiven Wirtschaftskrise
  • Miserables Katastrophen-Management beim Hurrikan Katrina
  • Verottenlassen der Infrastruktur

Und die Kernidee, dass freie Märkte sich von allein sinnvoll regulieren, wird gerade so ad absurdum geführt, dass man schon wieder lachen muss. Das hat auf den Osterinseln oder mit den Tulpenzwiebeln auch nicht funktioniert.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin keinesfalls für zu große Eingriffe des Staates in die Wirtschaft und auch nicht antiamerikanisch eingestellt. Ich würde mich nur über ein Amerika freuen, das freundschaftliche Beziehungen wieder langfristiger denkt und weniger nach aktuellem Bedarf,  das Guantanamo dicht macht, den Fortschritt fördert und nicht verhindert und das heil rauskommt aus den Problemen, die es sich zum Teil selber geschaffen hat.

Denn es könnte auch alles noch viel schlimmer komen: Stellen Sie sich vor, in einem Jahr stirbt der gewählte Präsident McCain während einer Krisensituation an einem Herzinfarkt und Sarah Palin ist verantwortlich.

P.S.: Woran merkt man, dass die Wirtschaft in der Krise steckt? Sonntag wird der wichtigste Börsentag.


St. Joseph in Le Havre

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Es wäre schade, wenn Sie, sollten Sie mal durch Le Havre kommen, einen Besuch in dieser Kirche verpassen.

Le Havre ist im Krieg sehr stark zerstört worden und später nach Entwürfen des belgischen Architekten Auguste Perret wiederaufgebaut worden. Klare 50er Jahre-Architektur, die gut ans Meer passt und etwas an Osteuropa erinnert. Inzwischen ist die Stadt Unesco-Weltkulturerbe.  Die  Hauptkirche St. Joseph ist  im Innenraum atemberaubend spektakulär. Über dem Altar ist ein achteckiger Turm mit farbigen Glasbausteinen, der eine lichte Höhe von 87 Meter hat, außen 107 m.  Die Betonträger sind klar sichtbar und aus dem Turm füllt eine Windharfe den Raum mit Klang.

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Diese Wendeltreppe würde ich gerne mal hochsteigen und in dieser Kirche „richtig“ fotografieren. Vielen Dank an Soenne für den Tipp.


Zurück aus Frankreich

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Ich bin wieder im Lande. Nach zwei Frankreichtouren ist nun bis auf weiteres Arbeiten in Dortmund dran. Das schlechte Gewissen hält sich aber im Rahmen, da ich ausgiebig zum Fotografieren gekommen bin. In der nächsten Zeit werde ich ein wenig davon hier veröffentlichen. Zum Anfang zwei Bilder aus Le Tréport. Je länger man in Frankreich ist, desto mehr lernt man das Land zu schätzen. In mancher Beziehung habe ich nun das Gefühl, zurück bei den Barbaren zu sein. Das fing aber in Belgien schon an 😉

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Türkei-Deutschland 1 zu 1,4

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Gestern war bis zum Schluss des Halbfinalspiels unklar, wer mehr zu feiern hätte. 3 zu 2 in der 90. und dann noch ein Freistoß für die Türken. Zwischendrin minutenlange Bildausfälle. Danach ging es in die Stadt zum feiern und fotografieren. Endlich konnte ich mein neues 35mm Blende 1,4 in seiner natürlichen Umgebung einsetzen. Ich war immer schon ein großer Freund dieser Brennweite und habe mir das nun in entsprechender Qualität zugelegt. Bei diesem Objektiv hat Canon einen guten Job gemacht, Schärfe, Bokeh und Verzeichnung sind prima. Dortmund ist auch eine schöne Stadt zum Feiern, die Stimmung auf den Straßen war super und überhaupt nicht aggressiv. Vielleicht wäre es auch noch bunter geworden, wenn die Türken gewonnen hätten, der Fotograf in mir hat sich das fast gewünscht.

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Slideshow: http://www.flickr.com/search/show/?q=halbfinale&w=22183015%40N00

Bilder: http://www.flickr.com/search/?q=halbfinale&w=22183015%40N00


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