Der Neoliberalismus verabschiedet sich gerade mit einem Feuerwerk. Nachdem schon vor zwei Jahren die ersten Bush-Berater meinten, dass sie das so nicht gemeint hätten, und falls doch, wäre es trotzdem nicht richtig gewesen, zerplatzen nun die letzten Reste. Die Bilanz der Regierung Bush ist auch wirklich sehenswert:

  • Verlust der Glaubwürdigkeit durch die „Weapons of Mass-Destruction“-Farce
  • Ein komplett sinnloser Krieg im Irak
  • Massiver Verlust des Ansehens bei befreundeten Nationen
  • Einschränkung der Rechtstaatlichkeit durch Militärgerichte und Überwachungslisten
  • Die notwendige Umstellung der amerikanischen Automobilindustrie wurde zu lange verzögert mit fatalen Folgen für einzelne Firmen.
  • Unterdrückung von Forschungsergebnissen zum Klimawandel
  • Verhinderung einer wirksamen Kontrolle von Wirtschaftprozessen und Mitschuld an einer massiven Wirtschaftskrise
  • Miserables Katastrophen-Management beim Hurrikan Katrina
  • Verottenlassen der Infrastruktur

Und die Kernidee, dass freie Märkte sich von allein sinnvoll regulieren, wird gerade so ad absurdum geführt, dass man schon wieder lachen muss. Das hat auf den Osterinseln oder mit den Tulpenzwiebeln auch nicht funktioniert.

Um nicht missverstanden zu werden: Ich bin keinesfalls für zu große Eingriffe des Staates in die Wirtschaft und auch nicht antiamerikanisch eingestellt. Ich würde mich nur über ein Amerika freuen, das freundschaftliche Beziehungen wieder langfristiger denkt und weniger nach aktuellem Bedarf,  das Guantanamo dicht macht, den Fortschritt fördert und nicht verhindert und das heil rauskommt aus den Problemen, die es sich zum Teil selber geschaffen hat.

Denn es könnte auch alles noch viel schlimmer komen: Stellen Sie sich vor, in einem Jahr stirbt der gewählte Präsident McCain während einer Krisensituation an einem Herzinfarkt und Sarah Palin ist verantwortlich.

P.S.: Woran merkt man, dass die Wirtschaft in der Krise steckt? Sonntag wird der wichtigste Börsentag.