27.1

Vor 64 Jahren haben die Alliierten Auschwitz befreit. Ich erinnere mich, dass ich mal im Geschichtsunterricht der 12. Klasse gesagt habe, dass ich zwar darüber viel weiß, weil das in zunehmender Tiefe inzwischen sechsmal in der Schule vorkam und ich auch privat einiges gelesen und gesehen haben, dass mir das aber nicht helfen würde, das zu verstehen und zu fassen.

Im letzten November habe ich Auschwitz für einen Tag besucht. Ich fuhr mit dem Zug von Krakau. Auf dem Bahnhof versuchten die Uhren die Zeit von 7 bis 9.45 im wenigen Minuten aufzuholen. – Auschwitz wurde wegen seiner guten europaweiten Zugverbindungen ausgewählt -. Das Museum ist in Auschwitz I untergebracht, das im wesentlichen aus einem Kasernen-Gelände besteht. Vor der Führung hatte ich gute eineinhalb Stunden Zeit, mich umzusehen. Das Museum hat wenig verändert, die vorhandenen Bauten praktisch nur um Hinweistafeln ergänzt. Das innere der Gebäude wird allerdings großenteils als Museumsgebäude genutzt, einige Kasernen wurden auch zu Gedenkstätten bestimmter Opfergruppen. Das Museum ist gut gemacht und angemessen, die Führung sehr empfehlenswert.

Trotzdem ist man aus der Wirklichkeit genommen, der Ort scheint zu harmlos für das Geschehene. Dabei ist der Ort nicht harmlos, Elektrozäune, Schießstände, Galgen, unmenschliche Gefängniszellen, eine Gaskammer und gleich daneben die Verbrennungsöfen, auf denen groß der Firmenname „J.A. Topf und Söhne“ prangt, ein „Krankenhaus“, das durch Mengele berühmt wurde. Man kann es nicht fassen, es bleibt außerhalb, wahrscheinlich setzt einen der eigene Geist ist einen Schutzmodus und gleichzeitig weiß man, dass nur zwei Kilometer weiter in Birkenau das Grauen noch viel größere Dimensionen hatte.

Aber es passiert noch etwas anderes, auch befördert dadurch, dass ich mich im Ausland und inmitten von internationalen Besuchern befinde. Die Sprache der Originaldokumente, in denen die Juden zu Zwangszahlungen aufgefordert wurden, die den Zyklon-B Lieferungen mit euphemistischen Bezeichnungen beilagen, der hetzerischen Zeitungsartikel, der Dankesschreiben der Industrie etc., ist Deutsch. „Wir waren das.“ wiederholt sich in meinem Kopf. Das ist keine Schuld, die man auf einige wenige reduzieren könnte.Weiterlesen


Türkei-Deutschland 1 zu 1,4

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Gestern war bis zum Schluss des Halbfinalspiels unklar, wer mehr zu feiern hätte. 3 zu 2 in der 90. und dann noch ein Freistoß für die Türken. Zwischendrin minutenlange Bildausfälle. Danach ging es in die Stadt zum feiern und fotografieren. Endlich konnte ich mein neues 35mm Blende 1,4 in seiner natürlichen Umgebung einsetzen. Ich war immer schon ein großer Freund dieser Brennweite und habe mir das nun in entsprechender Qualität zugelegt. Bei diesem Objektiv hat Canon einen guten Job gemacht, Schärfe, Bokeh und Verzeichnung sind prima. Dortmund ist auch eine schöne Stadt zum Feiern, die Stimmung auf den Straßen war super und überhaupt nicht aggressiv. Vielleicht wäre es auch noch bunter geworden, wenn die Türken gewonnen hätten, der Fotograf in mir hat sich das fast gewünscht.

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Slideshow: http://www.flickr.com/search/show/?q=halbfinale&w=22183015%40N00

Bilder: http://www.flickr.com/search/?q=halbfinale&w=22183015%40N00


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